Erzählkaffee mit Prof. Dr. Peter André Bloch (Ehrenmitglied Stiftung Nietzsche-Haus in Sils-Maria)

Friedrich Nietzsches Lenzerheide-Fragmente zum Europäischen Nihilismus

Auf der Lenzerheide fand Nietzsche 1887 die Einsamkeit, die er suchte. Eine schlichte Erin-nerungsstätte - errichtet aus Anlass seines 10. Todestages am 25. August 2000 - erinnert auf einem Hügel über dem Heidsee - inmitten des Wandergebiets und doch im Sinne des Philosophen etwas abseits vom Rummel - an den grossen Denker

Bis 1880 wirkte Nietzsche als Professor für klassische Philologie, Latein und (Alt-) Griechisch an der Universität Basel. Spätfolgen einer Ruhr zwangen ihn, den Lehrstuhl auf-zugeben. Anfang Juni 1887 verschlug es Nietzsche in das damals einsame Bergtal der Lenzerheide. Nietzsche hatte ein schwaches Augenlicht und so kam ihm das ebene Wandergelände auf der ‘Heid entgegen. Hier verband er das östliche Denken, welches um ein natur-freundliches Nirwana kreiste, mit dem westlichen Nihilismus.

Auf einer Manuskriptseite aus dem Lenzer-heide-Fragment über den Europäischen Nihi-lismus notierte Nietzsche Spaziergänge nach Parpan, Lenz, Valbella, zum Wasserfall und nach Pleuna. „Den See umgehen", lautet ein weiterer Eintrag im Notizbuch. Von touristi-schen Highlights berichtete er noch nichts. Er fand dafür das Gesetz der Stille, das Nichts, das Werte verändert, ohne sie umzustürzen.
Sonntag, 17.03.2024, um 16:00 Uhr 
  • Der Eintritt ist gratis
  • Inklusive Kaffee, Gebäck und spannende Gespräche
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Prof. Dr. Peter André Bloch (Ehrenmitglied Stiftung Nietzsche-Haus in Sils-Maria)
em. Professor für Neuere deutsche Literatur